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Eine Atempause im Alltag

Eine Atempause im Alltag

Vielleicht hast du einen Ort, an dem du kurz die Augen schließen kannst. Wenn du dich damit wohler fühlst dann lass bitte die Augen offen. Wie es für dich gut passt. Dann spüre offen und forschend in dich hinein. Was ist denn gerade los? Was sind gerade meine Empfindungen? Was für Gedanken, was für Gefühle sind denn gerade da? Gibt es gerade etwas, das ich sehr gerne tun würde?

 

Nun nimm einige ruhige und tiefe Atemzüge. Ein wenig tiefer einatmen als normalerweise und dann tief und ruhig wieder ausatmen. Wo nimmst du denn an deinem Körper gerade deinen Atem am deutlichsten wahr? Wo spürst du ihn gut? An der Bauchdecke… oder am Brustkorb… oder vielleicht auch an deiner Nase in Form des Luftzuges…

 

Achte auf jeden einzelnen ruhigen und langen Atemzug, vom ersten Einatmen bis zum letzten Ausatmen, und auch auf die kleinen Pausen dazwischen. Kommen Gedanken auf, dann nimm sie zur Kenntnis und führe deine Aufmerksamkeit freundlich und bestimmt wieder hin zu deinem nächsten Atemzug. Ungefähr 7 bis 10 Atemzüge lang.

 

Und jetzt werde in deiner Aufmerksamkeit wieder etwas weiter. Wie fühlt sich das jetzt in deinem ganzen Körper an? Was kommt jetzt für dich als nächstes? Was könnte dein nächster Schritt sein? Wie möchtest du denn mit den Herausforderungen die sich gerade zeigen umgehen?

 

Dann kannst du deine Augen wieder öffnen und in Ruhe deinen nächsten Schritt machen. Die Atempause ist eine einfache Möglichkeit, um Achtsamkeit und Selbstmitgefühl in den Alltag zu integrieren. Indem du dich auf deinen Atem konzentrierst und bewusst in den gegenwärtigen Moment eintrittst, schaffst du einen Moment der Ruhe und des Innehaltens. Sie hilft dabei, Stress abzubauen, die innere Balance zu stärken und mehr Gelassenheit im Alltag zu finden.

 

Die Atempause kann überall und jederzeit durchgeführt werden - sei es beim Warten an der Bushaltestelle, zwischen zweit Tätigkeiten, bei der Arbeit oder  bewusst im Zusammensein mit unseren Kindern. Mit der Zeit können wir lernen, auch in besonders stressigen und aufgeladenen Situationen innezuhalten und eine kurze Atempause einzulegen. Es kann hilfreich sein, tatsächlich nach draußen zu gehen und einen Moment der Ruhe zu finden, aber es ist nicht unbedingt notwendig. Eine unterstützende Variante ist es, sich für die Atempause kurz an eine Wand zu lehnen und mit Bedacht den Halt im Rücken zu spüren.

 

Selbst wenn es im Alltag oft so scheint, als hätten wir wenig Zeit, können wir meistens doch eine kurze 3-minütige Atempause einlegen. Wir machen für uns selbst und unsere Umwelt eine kurze Pause und nehmen einfach wahr, was gerade wirklich los ist. Von einem Atemzug zum nächsten bereiten wir uns auf den nächsten Schritt in unserem Alltag vor.

 

Step by Step. Atemzug für Atemzug.

Achte gut auf dich

Die Übung "Atempause" oder auch "breathing space" genannt ist auch Teil des mindful compassionate parenting Programmes.

 

Alle Menschen sind etwas unterschiedlich. Für viele sind Atemübungen sehr hilfreich. Du bist eingeladen hier gut auch dich zu achten und nachzuspüren ob es sich für dich gut anfühlt. Die Atempause kann beispielsweise mit geschlossenen als auch mit geöffneten Augen gemacht werden. Sie klappt im Stehen, im Sitzen und auch im Liegen. Wie es angenehm und praktikabel ist. Manchmal kann das Schließen der Augen und auch das Liegen überfordernd sein. Auch hier rate ich dazu , dann mit geöffneten Augen zu praktizieren und stehen zu bleiben oder zu sitzen.

 

Bei der Atempause handelt es sich um eine Übung die so oder in ähnlicher und in vielen abgewandelten Formen in verschiedenen evidenzbasierten Achtsamkeitsprogrammen und in der Begleitung und Beratung etc. von grundsätzlich gesunden Menschen zum Einsatz kommt. Sie bietet eine Möglichkeit Achtsamkeit und Selbstmitgefühl zu kultivieren. Indem du dir erlaubst, einen Moment der Ruhe und des Innehaltens zu nehmen, zeigst du dir selbst Mitgefühl und sorgst für dein eigenes Wohlbefinden. Du gibst dir selbst die Erlaubnis, für einen Moment ganz bei dir selbst zu sein und dich um deine Bedürfnisse zu kümmern.

 

Solltest du dich mit dieser Übung nicht wohl fühlen, gehe bitte sorgsam und verantwortungsvoll mit dir selbst um. Dann lass bitte die Übung (vorerst) sein oder suche dir jemanden der dich gut begleitet und genau mit dir gemeinsam schaut was dir gut tut und hilfreich ist. Du kannst dich auch gerne an mich wenden.