· 

Beziehung als Basis im Miteinander von groß und klein

Beziehung als Basis im Miteinander von groß und klein

Erziehung ist Beziehung und braucht Beziehung. In diesem Sinne verstehe ich Erziehung als die Verantwortung der Erwachsenen, die Beziehung mit Kindern zu gestalten. Beziehungsgestaltung, in der wir einander immer wieder auf Augenhöhe begegnen. Eine Begegnung in der Kinder ernst genommen werden und sich als wertvoll und einzigartig erleben können. Eine Beziehung in der die Erwachsenen verantwortungsvoll führen und sich und ihre eigenen Grenzen kennen (lernen wollen) und diese auch klar zeigen, um ihren Kindern ein echtes Gegenüber zu sein, an dem sie wachsen und sich erproben können. In der Erwachsene sich ihrer Macht bewusst sind, diese aber nicht missbrauchen.

Kinder tragen ihr volles Potenzial schon in sich. Damit sich dieses verwirklichen kann, brauchen sie Zuwendung sowie einfühlsame und liebevolle Begleitung.

Sie brauchen erwachsene Bezugspersonen, die in der Beziehung zu ihnen achtsam und mitfühlend handeln - und auch mit sich selbst fürsorglich umgehen. Die das Wissen im Herzen tragen, dass ihre Kinder grundlegend gut und richtig sind - aber zugleich ihrem Alter gemäß eben noch unerfahren - und sie in diesem Sinne auf ihrem Weg begleiten. Die Geborgenheit verkörpern und mit Liebe, Respekt und Vertrauen wohlwollend auf sie blicken. Gleich einem sicherern Hafen, in den Kinder und Jugendliche immer wieder zurückkehren können, um Kraft zu tanken und einer sicheren Basis, von der aus sie die Welt erkunden können. Erwachsene, die wissen, dass auch vermeintliche Fehler, Irrtümer und Umwege zum Leben gehören, weil sie schlichtweg menschlich sind, die mit sich selbst und ihren Kindern auch nachsichtig und somit umsichtig sein können. Die immer mehr auch erkennen, dass es weder perfekte Eltern noch perfekte Kinder gibt und vielmehr immer wieder aufs Neue schauen, wie es denn für sie gemeinsam im Miteinander lebbar und gut sein kann.

Erwachsene, die sich bewusst aufmachen auf die Suche danach, wie und mit welchen ihnen wichtigen Werten sie in ihrer Familie leben wollen - so dass es allen möglichst gut gehen darf und kann. Denn es gibt nie den einen und einzigen Weg, sondern mindestens so viele wie es Menschen und Familien gibt.

 

„Wenn Pippi Langstrumpf jemals eine Funktion gehabt hat, außer zu unterhalten, dann war es die, zu zeigen, dass man Macht haben kann und sie nicht missbraucht. Und das ist wohl das Schwerste, was es im Leben gibt.“ 

Astrid Lindgren